Zwetschken Kuchen mit Öl

Zwetschken Kuchen ist der Renner! Zum Leidwesen der Bäcker und des Meisters. Wenn man Freitag früh 1,5h nur Zwetschken auf den Kuchen legt, dann weiß man was man gemacht hat. Da hilft nur als Belohnung ein Stück zu essen! Dann ist alles wieder gut. Wenn die Zwetschken Zeit vorbei ist, dann ist es auch wieder gut, dann wollen die Leute andere Kuchen, bis zur nächsten Saison, dann heißt es wieder: ENDLICH!

Zwetschken Kuchen mit Öl habe ich auch schon mal in Ober Olm mit dem damaligen Bäcker zusammen gebacken (Partner Gemeinde von Schloßvippach). Ober Olm liegt in Hessen. Deshalb denke ich dieser Kuchen wird in vielen Gegenden gebacken. Nicht nur in Thüringen

Nachdem mich Jochen in einem Kommentar nach diesen Kuchen gefragt hat, möchte ich ihn noch mal einen extra Eintrag würdigen.

  • Kuchenteig:
  • 100 g Weizenmehl 550
  • 65 ml Milch
  • 10 g Hefe
  • >Hefestück bereiten und 30 min gehen lassen
  • 108 g Weizenmehl
  • 52 g Butter (Kühlschrank)
  • 26 g Zucker
  • 1 kleines Ei
  • 3 g Salz
  • dazu geben und kneten
  • 5 min Langsam 5 min schnell (wenn man einen Küchen maschine verwendet, die Zutaten für den Teig im Kühlschrank kühlen!)
  • Teigruhe 20 min und dann ausrollen und in eine gefettete runde Form 28cm Durchmesser

Auf den Hefeteig etwas Weizenstärke (altern. Speisestärke) verteilen. Die Stärke dient dazu den Saft aufzufangen.

  • 1200 g Zwetschken waschen, halbieren und entsteinen

die Zwetschen sollen schön reif sein! Die halbierten Zwetschen „hochkant“ auf dem Hefeteig verteilen. Es muss schön aussehen. Am Rand anfangen und sich dann rundherum zur Mitte vorarbeiten.

(wir nehmen natürlich ein 4eckiges Blech)

  • auf die Zwetschken gleichmäßig 100g Speiseöl (Sonnenblumen oder Raps) gießen.
  • 50 g Zucker
  • 50 g Zimtzucker
  • über die Zwetschken verteilen.

Den Kuchen heiß und flott backen! Damit meine ich die Temperatur und Backzeit und nicht die Bäckerin! Also so 190°C – 200°C (je nach Ofen) Zeit: 35 min. Dann sollten die Spitzen der Zwetschken dunkelbraun sein.

Den Kuchen frisch verspeisen. Man kann den Kuchen ruhig ohne Schlagsahne drauf essen! Er schmeckt wunderbar ohne Schlagsahne!

Muss man aber nicht!!!!!!!!

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Thüringer Mohnkuchen

Jede Gegend hat so ihre Spezialitäten und Gewohnheiten beim Essen. Wovon die einen schwärmen, das muss den Anderen noch lange nicht schmecken. Ich habe festgestellt, das es beim Mohn extreme Geschmacksunterschiede gibt. Während man „im Westen“ einen festen, etwas bitteren Mohnbrei macht, der hauptsächlich für Füllungen (Striezel, Schnecken usw) verwendet wird, macht man in Thüringen eher einen „Grießbrei mit Mohn“ welcher für Blechkuchen verwendet wird. Er ist sehr weich und eignet sich gar nicht für Füllungen. Aber in Thüringen gibt es nur 3 Sorten Kuchen:

drocknen, nassnn und dreschnassnn

Und Mohnkuchen muss schön feucht sein, sonst kann er ja nur alt sein! Und natürlich gibt es 1000 Rezepte und Variationen. Die Thüringer Hausfrau bäckt auch nicht gern immer dasselbe und so wird immer weiter variiert. Es gibt Mohnkuchen mit Streusel oben drauf, mit Schokoladenüberzug (!) mit Eierschecken Decke.

Mit Marmelade im Mohnbrei, mit Rosinen, mit Öl…. …. und und und…

In meiner Bäckerei ist der Mohnkuchen ein Renner, aber einigen Freunden von mir (gebürtige Schwaben) schmeckt er gar nicht so toll!

Also: Wer es mal probieren möchte, hier mal ein Rezept mit Eierschecke:

  • Kuchenteig:
  • 80 g Weizenmehl 550
  • 50 ml Milch
  • 8 g Hefe
  • >Hefestück bereiten und 30 min gehen lassen
  • 80g Weizenmehl
  • 40 g Butter (Kühlschrank)
  • 20 g Zucker
  • 1 kleines Ei
  • 2 g Salz
  • dazu geben und kneten
  • 5 min Langsam 5 min schnell (wenn man einen Küchen maschine verwendet, die Zutaten für den Teig im Kühlschrank kühlen!)
  • Teigruhe 20 min und dann ausrollen und in eine gefettete runde Form 28cm Durchmesser
  • Mohnbrei
  • 900 ml Milch
  • 180 g Blaumohn gemahlen
  • 110 g Weichweizengrieß
  • 110 g Butter
  • 150 g Zucker
  • Vanille
  • ein Schuss Rum

Die Milch in einen Topf geben, die Butter und den Zucker dazu geben dann den gemahlenen Mohn reingeben. Jetzt nicht umrühren und nicht ansprechen! Die Milch brennt jetzt nicht an und kocht nicht über. (glaub ich) Wenn das ganze „wallt“, den Grieß unter ständigen umrühren einrieseln lassen und schön aufkochen bis der Brei schön angedickt ist. Das Ganze abkühlen lassen. Dann auf den Boden geben und schön verteilen.

  • Decke:
  • 2 Eier trennen
  • das Eiweiß
  • 80 g Zucker
  • Prise Salz
  • Cremig schlagen.
  • Nicht zu steif schlagen! Sonst reißt die Decke beim Backen ein!
  • 200 g gekochter Vanillepudding
  • das Eigelb
  • 30 g Weizenstärke
  • verrühren
  • das geschlagene Eiweiß unter die Puddingmasse heben.

Die Masse auf dem Mohnbrei verteilen und in den Ofen

Bei 180°C (Umluft) 35-40 min backen bis die Decke Goldbraun ist und der Boden braun. Der Brei muss noch ein bisschen „schwabbeln“ wenn man den Kuchen schüttelt.

Abkühlen lassen und dann essen.

Der König

Früher hatten die Leute einen König. Ich habe ja gelernt das ein König ein feudalistischer Ausbeuter und Unterdrücker ist. Deshalb hatten wir in der DDR einen Staatsratsvorsitzenden. Weil wir das verstanden haben, sagten wir immer untereinander:

Früher gab es die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen- Heute ist es umgekehrt!

Aber egal! Manchmal hatte der König auch Gutes- er beschützte die Untergebenen auch vor Feinden. Ein König ist jedenfalls was herausragendes, etwas besonderes. Genau wie dieses Brot hier:

Der Kornkönig

Rezept 2 Stück a 1,25kg Teigeeinwaage

  • Sauerteig:
  • 230 g Roggenmehl
  • 170 ml Wasser 20°C
  • 3 g Anstellgut

Stehzeit: 18h bei Raumtemperatur

  • Kochstück:
  • 600 g Roggenkörner
  • 1200 ml Wasser

solange kochen (im Milchtopf) bis das Wasser völlig von den Körnern aufgenommen ist. Es müßten dann ca 1200 g Kochstück sein. wir kochen immer einen ganzen Sack und wiegen dann für das jeweilige Brot die Körner ab. Deshalb weiß ich Menge nicht genau die angesetzt werden muss. 🙄

  • Quellstück:
  • 150g Dinkelschrot grob
  • 100 g Leinsaat
  • 150 g Sonnenblumenkerne
  • 21 g Salz
  • 290 ml Wasser heiß

Das Quellstück mindestens 3h quellen lassen. es muss auf Raumtemperatur (22°C) abkühlen.

  • Teig:
  • Kochstück und Sauerteig und Quellstück
  • 200 g Roggenmehl
  • 30 g flüssiges Malz
  • 40 g Hefe

Den Teig 15 min in der langsamen Stufe kneten. Dann 1h ruhen lassen und nochmal 10 min langsam kneten.

Der Teig soll schön weich und klebrig sein.

Dann den Teig abwiegen zu je 1250 g und in Kastenformen füllen. Oben schön glatt machen.

Bei 3/4 Gare (nach ca. 45min) mit Dampf in den Ofen schieben. Nach 2 min Dampf abziehen lassen. Je nach Ofen bei 240°C anbacken auf 170°C fallend. Ich backe das Brot 120 min.

Es muss noch 1 Tag aus kühlen bevor man es anschneidet.

Viel Spaß beim nachbacken!

Die 3. Nacht des Backens

war wieder ein voller Erfolg. Ca. 450 Besucher waren in unserer Backstube. Von ganz klein bis ganz groß. Die Kinder konnten wieder in der Kinderbackstube Plätzchen backen,

viele versuchten eine Brezel zu formen, was sich als gar nicht soo leicht erwies,

ganz viele Herzen wurden beschriftet und stolz nach Hause getragen

und man konnte lernen wie man eine Marzipanrose macht. Da staunte ich, wie das so mancher hinbekommen hat.

Natürlich gab es reichlich zu essen und zu trinken. Knacker im Brotteig, Pizzazungen, Wiener in Laugenstange, Apfel- und Zwetschken- Kuchen, Brotplätze…

Ich hatte dieses mal meinen Infostand nicht nur mit Sauerteig und Kochstücken sowie diversen Zutaten  bestückt, sondern auch mit verschiedenen Broten, welche ich zum verkosten anbot. Ich hatte eine große Resonanz und manche bemerkten wie gut doch ein Brot einfach nur mit Butter schmeckt. Als erstes war der Hamster alle, aber auch den anderen Broten wurde bald der Garaus gemacht.

So hatte ich viele gute Gespräche mit unseren Kunden und bekam auch viel Lob, was mich sehr gefreut hat.

23.00 Uhr war die Luft raus und wir konnten die Bude wieder auf Vordermann bringen. 30 Leute 1Stunde putzen und schon hatten wir wieder eine „richtige“ Bäckerei. Dann haben wir noch ein bisschen zusammen gesessen und gefeiert. Denn wir waren doch alle erleichtert nach der letzten stressigen Woche.

Viele haben ja auch Samstag gearbeitet und machen quasi 2 Wochen durch. Und das alles freiwillig. (bei uns ist immer noch „Urlaubszeit“) Ich bin schon sehr stolz auf meine Leute, die sich so sehr engagieren und sehr dankbar.

Es wird noch eine Nachbesprechung geben, denn nächstes Jahr wollen wir es wieder ein bisschen besser machen.

Eine Kundin, mit welcher ich mich unterhalten habe, erzählte mir wie deprimiert sie war als sie ihr Herz beschriftet hat und es gar nicht so leicht gelang wie sie sich das gedacht hat. Und ihr Resümee möchte ich hier an den Schluss stellen:

Man bekommt Achtung vor der Arbeit der Leute hier!

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