Zehn Jahre Schwarzer Hamster

Heute, am 27.08.2018 wird mein Brot Schwarzer Hamster 10 Jahre. „Alt“ kann man ja nicht schreiben, da es ihn 3x die Woche frisch gibt.

In diesen 10 Jahren hat sich der Hamster zu dem beliebtesten „Körnerbrot“ bei Bäcker Süpke entwickelt. Wir backen davon 3-mal so viel wie von den anderen Sorten.

Deshalb kann ich auch keine Geburtstags Aktion machen, da wir mit der Menge jetzt schon an die Grenze der Ofenkapazität gekommen sind.

Mein Hamster hat mich auch im Internet berühmt gemacht. Man muss nur Tante Google Bemühen um zu sehen, welche hochkarätigen Hobbybäcker schon den Hamster nach gebacken haben. Dabei kommt der Hamster von Marlenes Hamster meinem schon sehr nah.

Ihr durfte ich auch schon mal einen Original Bäcker Süpke Hamster schenken.

Natürlich hat sich mein Hamster in den 10 Jahren verändert. Am Anfang habe ich 2 verschiedene Malze genommen. Aktives Gerstenmalz für das Aroma Kochstück und verbranntes Roggenmalz für die schwarze Farbe. Jetzt verwende ich weniger von dem bitter schmeckenden Roggenmalz und verwende ein drittes Malz: ein fermentiertes Roggenmalz. Dieses erhält seine Farbe nicht durch Rösten, sondern durch fermentieren. Es hat einen wunderbaren Malzkaffee Geschmack. Leider ist es nur braun, so dass ich weiterhin auch Röstmalz nehmen muss. (Die Kunden haben die hellere Krumenfarbe nicht gemocht!)

Außerdem verwende ich keine chinesischen Kürbiskerne mehr, sondern steirische  vom Kürbiskernbauer Anton Lohner aus dem Wittelsbacher Land.

Sie haben einen viel besseren Geschmack als die chinesischen.

Die bedeutendste Änderung war die Verwendung von Ceral Roggen. Die ersten Jahre habe ich Roggenkörner gekocht. Das hat ca. 6 Stunden gedauert, bis die Körner völlig verquollen waren (Ich rede hier von 25kg Roggenkörnern. In einem Kochtopf mit einer kleinen Menge geht das sicherlich schneller). Trotz Umrührens verbrannten ein paar Körner am Rand und am Boden. Diese wurden steinhart. Das konnte sehr unangenehm sein, wenn man darauf gebissen hat.

Bei einem Vortrag der Schapfenmühle lernte ich Ceral Körner kennen. Diese Körner werden in einem Druckbehälter erhitzt, mit Wasser benetzt und unter Druck „freigelassen“. Die Körner vergrößern dabei ihr Volumen um das 12fache. http://www.ceralpan.com/deu/technologie.html

Die Ceral Körner schmecken ungebacken schon sehr gut. Man könnte sie an ein leckeres Müsli machen. Für den Hamster werden sie eingeweicht. Sie nehmen viel Wasser an und tragen somit erheblich zu der langen Frischhaltung des Brotes bei.

Die Verwendung des Ceral Roggens hat dem Absatz des Brotes nochmal richtig Auftrieb gegeben. Es gibt keine steinharten Körner mehr, das Brot bleibt länger frisch und schmeckt noch besser. Auch durch das Malz und die steirischen Kürbiskerne.

Ich hätte vor 10 Jahren nicht gedacht, dass der Hamster so ein Erfolg wird. Er hat mir viele Stammkunden beschert, hat mich im Internet bekannt gemacht und auch beim NABU.

Denn auch der NABU freut sich über die Aufmerksamkeit der Kunden und der Presse, weil im Zusammenhang des Brotes natürlich auch auf die Sorgen des kleinen Tieres aufmerksam gemacht wird.

Mir bleibt es, dankbar zu sein und mich auf weitere „Hamsterjahre“ zu freuen.

Lindas Cheese Cake

Mein lieber Kollege Torsten Hacke hat mich Mitte Januar besucht.

Torsten ist in der Branche berühmt. Für seine Qualität, seine Erfahrungen, seine bemerkenswerten Marketing Aktionen und:

für seinen Zitronenbaum!

Er macht in seine Backwaren Saft vom eigenen Zitronenbaum!

Vor ein paar Jahren war ich mal zu einem Vortrag von ihm um etwas zu lernen. Also wie Ihr seht: Ein toller liebenswerter

Kollege!

Torsten

Natürlich haben wir nicht nur Neuigkeiten ausgetauscht, sondern auch Erfahrungen und Rezepte! So wie es sein muss unter Kollegen. Torsten hat ein paar bemerkenswerte Brote (wie z.Bsp. das Holsteiner oder sein Holzofenbrot oder oder oder) und einen wunderbaren Butterkuchen und sowieso…

Seine Tochter Linda war über ein Jahr in Kanada und hat dort einen Cheese Cake gebacken. Dieses Rezept hat mir Torsten u.a. empfohlen. Wir haben den Kuchen nach gebacken und den Verkäuferinnen zum Verkosten gegeben. Der Kuchen schmeckt so genial, dass meine Verkäuferinnen ihn unbedingt im Verkauf haben wollten. Und das soll was heißen!

Torsten hat mir erlaubt das Rezept hier rein zu stellen.

Mein und Euer Dank gehen an ihn!

Linda`s Cheese Cake

1 runde Springform 26cm

Einen Mürbteig herstellen
  • 50g Zucker
  • 100g Butter (Backmargerine)
  • 150g Mehl
  • 1g Salz

einen Mürbteig kneten und abgedeckt 1 Tag im Kühlschrank ruhen lassen.

Die Form leicht einfetten und einmehlen. Den Mürbteig ausrollen und in die Form geben. Ca 10 min bei 180°C Umluft anbacken. Darauf achten, dass die Cheese Masse sehr flüssig ist. Deshalb den Mürbteig so andrücken, das nirgendwo Masse raus fließen kann.

Chesse Masse

  • 1 glückliches Ei
  • 180ml Speiseöl (Raps)
  • 30g Kanadischer Ahornsirup
  • 450g Sahne Quark
  • 450g Schmand
  • 220 ml Schlagsahne
  • 220 ml Milch
  • 150g Zucker
  • 45g Vanillezucker
  • 30g Weizenstärke (alternativ: Puddingpulver zum kochen!)
  • 3g Salz
  • etwas Zitronenabrieb
  • etwas Zitronensaft vom eigenen Baum 🙂

alles schön miteinander verrühren. Vorsichtig in die Form füllen (Ist sehr flüssig! Bei Springformen darauf achten das es nicht entwischen kann!!!)

Den Ofen auf 220°C vorheizen. Den Kuchen hinein und bei 180°C ca 60 min backen. Er soll an den Rändern leicht braun sein und in der Mitte goldgelb. Abkühlen lassen. Fertig!

Einfach eine Versuchung!

Danke an Torsten und natürlich (unbekannterweise) an Linda!

Viel Spaß beim nach backen!

Cheese Cake_x

Brüderchen und Schwesterchen oder: Stollen Torte

Die allerbeste Schwester von Allen bekam vor Weihnachten einen Stollen geschenkt. Der war aber leider nicht von ihrem Bruder, Was soll man machen? Einem geschenktem Gaul…

Sie und ihr Mann kosteten den Stollen und naja. Er war nicht schlecht, aber zu Weihachten gab es dann doch einen Thüringer Weihnachtsstollen von Bäcker Süpke. Da waren sich beide einig.

Was sollte aber nun mit dem geschenkten Stollen werden? Zu Hause hatte man gelernt Essen nicht weg zu werfen. Aber da hatten sie Tiere. Heute hat man einen Ehepartner. Aber wenn der so schlecht isst…

Sie stöberte im WWW und fand dieses (oder so ähnliches) Rezept von einem Stollentiramisu. Das klang lecker und deshalb hat sie es gleich mal ausprobiert. (Ihr Rezept war aber mit Heidelbeeren) Nach dem das Tiramisu verkostet war, rief sie ihren Bruder an und schwärmte von dem leckeren Geschmack. Daraufhin wurde der Bruder neugierig und verlangte umgehend das Rezept!!! Her damit!

Als der Bruder wieder in der Backstube war, schaute er sich nach seinen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten um. Auflaufform? Hab ich nicht! Tortenring! Genau! Dachte der Bruder. Mach ich doch einfach eine Torte!

  • Als erstes ölte er den 28er Tortenring mit Speiseöl ein.
  • dann besiebte er die beölte Seite mit Puderzucker.
  • nun legte er den Ring auf eine Blechscheibe.
  • Darauf legte er dicke Scheiben von einem wunderbar duftenden Meisterstollen. (ca 750g) die Lücken füllte er mit kleinen Stückchen aus so das der Boden ganz bedeckt war.
  • darauf verteilte er 500g Heidelbeeren mit Saft
  • dann mischte er 30g Gelantine mit 100ml kaltem Wasser und lies es quellen bis es ganz verquollen war. Als es ganz und gar verquollen war löste er es im warmen Wasserbad auf.
  • er schlug 400g Schlagsahne steif um diese  mit 400g Quark, 400g Joghurt und 300g Zucker zu vermischen.
  • in die Sahnemasse rührte er die aufgelöste Gelantine flott ein um sie sofort in die Form zu füllen, denn die Masse wird schnell fest. (am Besten ist es die Zutaten bei Zimmertemperatur zu verarbeiten, dann bleibt die Masse länger streichfähig.) Er strich (daher kommt der Begriff Estrich??) die Masse glatt und kämmte ab.
  • Dann bestreute er sie mit Zimtzucker und stellte sie über Nacht ins Kühlhaus.
  • Am nächsten Tag wurde die Torte von der Konditorin aus der Form befreit, der Rand mit Sahne eingestrichen, mit Rosetten und Kakao-Deckelplätzchen verziert.
  • dann wurde sie gekostet.
  • Und sie ist ein Traum! Traumanisu! Stollentraumanisu!

Nun ist der Bruder seiner Schwester sehr dankbar und überlegt, so etwas in den Verkauf zu bringen. Denn ein paar wenige Stollen sind noch da. Auf jeden Fall wird er die allerbeste Schwester von Allen beim nächsten Treffen mal ganz dolle drücken!

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hier noch mal die Zutaten in Kurzform:

  • 28er Tortenring einölen und mit Puderzucker
  • ca. 750g Stollen
  • 500g Heidelbeeren drüber
  • 400g Sahne schlagen
  • 400g Quark
  • 400g Joghurt
  • 300 g Zucker
  • 30g Gelantine
  • 100ml Wasser
  • abkämmen
  • mit Zimtzucker
  • mit Sahne einrändern

Cranberry Walnuss Stollen

Es gibt ja immer so nörgelige Zeitgenossen, die einem frech ins Gesicht sagen: „Ich esse keine Rosinen! Meine Rosinen ess ich nicht!“ Gerade unter den jüngeren Generationen ist das weit verbreitet! Wieso? Sie haben (meistens) noch nichts durch litten und wollen noch nicht mal Rosinen essen! Aber welche im Kopp haben! NAJA!

Spaß beiseite!

Der Bäckermeister muss immer nach neuen Ideen suchen und auch alle Generationen glücklich machen. Da war er neulich bei einem Seminar in Weinheim und hat ein leckeres Baguette mit Cranberrys und Walnüssen gegessen. Da hat er sich gedacht: Warum soll man das nicht mal in einem Stollen probieren.

Gesagt, gebacken. Und das Ergebnis war sehr überzeugend! Am Besten merkt man das daran, wenn die eigene, eingefleischte Bäckerfamilie ständig mit vollem Mund spricht, weil sie immer ein Stück Cranberry Stollen im Mund hat.

Den Stollen gibt es hier zu kaufen. Oder man kann ihn selber backen. Bittschön das Rezept:

Cranberry Walnuss Stollen 2 Stück a 500g TE

  • 300 g Weizenmehl 405
  • 65 ml Milch
  • 23 g frische Hefe
  • 150 g Butter
  • 45 g Zucker
  • 3 g Salz
  • 225 g getrocknete Cranberrys
  • 170 g Walnüsse
  • Kirschwasser
  • Weißwein
  • Stollengewürz
  • Vanille

Zwei Tage vorher die getrockneten Cranberrys mit Kirschwasser völlig übergießen. Einen Deckel drauf machen und stehen lassen. Ebenso die Walnüsse. Mit Weißwein übergießen, Deckel drauf und stehen lassen.

Am Tag vor dem Backen beides in ein Sieb geben und abtropfen lassen.

Am Backtag:

Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde machen. Die frische Hefe in die Mitte bröseln und die kalte Milch hinein gießen. Mit der Hand oder dem Kochlöffel einen weichen Teig rühren.  (also nur so viel Mehl wie es annimmt!) Jetzt das Hefestück mit dem restlichen Mehl bedecken und gehen lassen. Das Hefestück soll mindestens 30 min und max. 1,5h gehen. Je nachdem wie kalt die Milch war. Am Besten das Mehl und die Milch am Abend vorher in die „Speisekammer“ stellen, also so bei 12-15°C. Kühlschrank wäre zu kalt. Das Hefestück muss schön aufgehen.

Die weiche Butter, Salz, Zucker, Gewürze mit dem Mixer glatt rühren. Dann das Ganze zu dem reifen Hefestück geben und einen schönen glatten Teig herstellen. Der Teig sollte auf keinen Fall wärmer als 24°C sein. Lieber 22°C.

Backofen anstellen. 200°C (Umluftofen)

Den Teig abgedeckt 30 min gehen lassen.

Die „Früchte“ schonend unterkneten. So kurz wie möglich, aber es muss alles schön gleichmäßig verteilt sein.5 min ruhen lassen.

2 Stück abwiegen, je 500g. schön straff rund wirken, Ganz kurz entspannen lassen und dann zu Stollen formen. Auf ein Blech mit Backpapier legen. Längs einschneiden. 1cm tief und 1cm vom Rand entfernt. Mit Wasser abstreichen (oder einen kurzen Dampfstoß im Ofen)  und sofort in den Ofen!

45 min backen bei 180°C. Immer beobachten damit er nicht zu dunkel wird.

Nach dem Backen mit viel flüssiger Butter einpinseln und mit Zucker/ Vanillezucker dick bestreuen. Auf dem Blech kalt werden lassen! Nicht ansprechen und nicht gießen!

Am nächsten Tag mit Staubzucker (eine Prise Speisestärke in den Staubzucker mischen) dick bestäuben und einpacken (Alufolie, Folie, oder luftdichte Dose)

1 Woche warten…. Oder gleich am nächsten Tag mal ein Stück probieren!!!!!

Möge Euch das Wasser im Munde zusammen laufen!

Cranberry4x

Hefe Donuts

Seit 2 bis 3 Jahren bin ich schon auf der Suche nach einem Rezept für Donuts. Die Kundschaft hatte danach gefragt und auch die Besten Kinder von Allen. „Wieso gibt es bei uns keine Donuts? Bei Bäckerei xxx gibt es auch welche!“ Natürlich kam ein Fertigprodukt aus der Tiefkühltruhe sowie eine Vormischung nicht in Frage. Schließlich hat man ja seinen Stolz! Und wenn ich zu meinen Verkäuferinnen sage: „Was wir nicht selbst herstellen können, das gibt es bei uns nicht!“, dann halte ich mich natürlich dran.

Ich habe Internet Foren durchsucht, Freunde gefragt, wie z.Bsp Jeremy, und natürlich Tante Google.

Gefühlt haben wir 30 verschiedene Rezepte  probiert, aber Jedes mal war es ein Schlag ins Wasser. Genauer gesagt ins Frittierfett. Zu klein, hässlich, grässlich, geschmacklos, alles dabei! Ich hatte schon aufgegeben.

Meine Bäckerinnen und Bäcker wollen aber auch immer gern mal ein neues Produkt machen. So sind wir Bäcker eben. Wenn sie immer das gleiche backen wird es ihnen langweilig und sie machen (gern gehörte) Vorschläge.

So kam vor kurzem meine Bäckerin Nadine zu mir und sagte: „Wir könnten doch mal Donuts aus diesem Hefeteig hier probieren!“ Der Meister denkt: Das wird niemals was! Viel zu einfach! Sonst hätte ich es schon längst probiert! Aber das kann der Meister nicht sagen, weil er versucht seine Leute zu fördern und er nicht immer rechthaberisch sein will. Also sagt der Meister: „Probier es doch einfach!“ So war er fertig und die Sache für ihn erledigt.

Als der Meister am nächsten Morgen auf Arbeit kam, waren die Donuts fast alle! Ich so zu Nadine: „Hast Du nur 2 Donuts gemacht???“ Nadine so: „Ne, die anderen haben die Bäcker alle aufgefuttert!“

Und tatsächlich! Genau der Geschmack meiner Träume! Die Donuts meiner schlaflosen Nächte, oder Tage! Das hätte ich nun nicht erwartet. Und wunderschön groß! Und hübsch! So kann man sich irren! Besser man hört immer mal hin was die MitarbeiterInnen so sagen!!

Dann gingen mir die Bäcker natürlich gleich auf den Keks! „Wann gibt es die leckeren Donuts??“

Wir haben dann noch 3 Versuche gemacht, etwas mehr Butter, mehr Aroma, usw. Jetzt sind sie seit 3 Wochen im Verkauf. Der Absatz ist noch nicht überwältigend, aber das kann noch kommen. Die Kundschaft muss erst mal probieren.

Nadine hat letzte Woche in ihrem Berlin Urlaub extra welche bei einer bekannten Donuts Kette gegessen und festgestellt das sie wie unsere schmecken. Auch eine gute Freundin von mir, welche lange in New York gelebt hat, bestätigte uns, dass unsere Donuts wirklich wie Doughnut schmecken.

Und hier das Rezept zum nach basteln:

Hefe Donuts ca. 20 Stück

Vorteig:

  • 270g Weizenmehl 405
  • 3g Salz
  • 3g Hefe
  • 190ml H-Milch aus dem Kühlschrank

zu einem Teig verkneten. 2mim langsam, 4min schnell. Teigtemperatur sollte ca 22°C betragen. 2 Stunden bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann für ca. 20 Stunden in den Kühlschrank. Wichtig: Unbedingt H-Milch verwenden! Sonst geht der Teig über Nacht kaputt und die Donuts werden nichts!! Schuld sind die Enzyme in der frischen Milch. Wer keine H Milch mag, muss selbst welche abkochen.

Teig:

  • Vorteig aus dem Kühlschrank
  • 650g Weizenmehl 405
  • 45g Schmand
  • 45g Raps Öl
  • 45g Ei (1 Ei)
  • 70g Butter
  • 70g Zucker
  • 35g Honig
  • 6g Salz
  • 6g Hefe
  • etwas Vanille
  • 160ml H Milch aus dem Kühlschrank

Einen weichen bis mittelfesten Teig kneten. 4min langsam, 6min schnell. Teigtemperatur maximal 22°C! Den Teig 20 min abgedeckt liegen lassen. Dann einmal falten. Wieder 10 min liegen lassen. Auf eine Stärke von ca. 2cm ausrollen. Zu Donuts ausstechen. Zum Beispiel mit einem großen und einem kleinen Glas.

Die Teiglinge bis zur 3/4 Gare abgedeckt garen lassen. Dann im Fett hell ausbacken. Das Fett nicht zu heiß werden lassen. (Speiseöl, Pflanzenfett ungehärtet oder ein spezielles Frittierfett aus dem Supermarkt)

Die Teigreste entweder einfrieren und das nächste mal mit verwenden oder einen schönen Hefe Kuchen daraus backen.

Mit heißer Aprikosenmarmelade ein pinseln. Dann nach belieben mit Zuckerguss, Fondant oder Schokolade garnieren. Den Zuckerguss / Fondant kann man mit allem möglichen aromatisieren.

Viel Spaß beim nach backen!

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DDR Schokoladenkuchen

Immer wieder mal kommt eine Anfrage an mich ob ich nicht das Rezept von „dem“ DDR Schokoladenkuchen habe. Hatte ich nicht. Und sicher gibts da auch mehrere? Aber alle Anfragenden waren sich einig: Mit Hirschhornsalz muss er sein. (Sprich: Härschern) (Gerade nach diesem Eintrag hier kamen viele Anfragen) Nun kam mir die Idee doch mal mein Schwesterherz zu fragen, den diese hat ja Muddis Backbuch. Und da sie mich immer mal anruft und mich als  „Backhotline“ benötigt, (jetzt werdet Ihr aber neidisch Gäh?) dachte ich sie könnte mir vielleicht auch mal helfen in Backtechnischen Fragen. Und siehe da:

Welches möchtest Du denn? Oma Hildes oder Marita Ihrs aus Ostramondra?

Ich wollte Beide!

Meine Oma hat nicht viel gebacken, das hat sie lieber meiner Muddi überlassen, die, wie schon oft erwähnt, eine leidenschaftliche Köchin und Bäckerin war. Aber diesen Schokoladenkuchen, den hat immer meine Oma gebacken. Wahrscheinlich hat es ihr Spaß gemacht! Und so kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einen Schokoladenkuchen posten und meine Oma Hilde mal würdigen (sonst hat sie mich immer mal geschlagen)

Schokoladenkuchen Oma Hilde

Rezept für 1 Haushalts Ofenblech

  • 250g Butter weich
  • 250 g Zucker
  • 4 Eier
  • 100 g Kakao
  • 1 Eßlöffel Hirschhornsalz
  • 375 g Mehl 405
  • 1 Flasche Saure sahne (375ml DDR Maß!)
  • 0,4 cl Rum

Butter und Zucker schaumig rühren. Die Eier nach und nach zu geben. Die restlichen Zutaten außer dem Rum zugeben. Das Hirschhornsalz in die Saure Sahne einrühren. den Rum teilen, die Hälfte mit an den Teig, die andere Hälfte ist für die Bäckerin gedacht. (nicht das meine Oma das gemacht hätte! Hier weicht das Rezept etwas ab!)

Auf ein gefettetes und gemehltes Blech aufstreichen und bei 180°C im Umluftofen 25min backen. Vorsicht beim öffnen der Tür, Luft anhalten. Nach dem Erkalten mit Zuckerguß überziehen, sofort mit Schokolade bespinnen und die Schokolade mit einem Messer verziehen, so das ein Muster entsteht.

Maritas Schokoladenkuchen

  • 250 g Marina (Margarine)
  • 300 g Zucker
  • 4 Eier
  • 30 g Kakao (geändert)
  • 300 g Mehl
  • 1 Eßlöffel Hirschhornsalz
  • 250 ml Saure Sahne
  • etwas Weinbrand

Magarine und Zucker schaumig rühren, die Eier nach und nach dazu geben. Das Hirschhornsalz in der Sauren Sahne auflösen. Die restlichen Zutaten zugeben und verrühren. Backen wie oben beschrieben.

Hier das Rezept von Heidi II. Ich finde es sehr interessant, vor allem was man so alles daraus machen kann. Da sieht man mal wie kreativ die Frauen im Osten waren. (sind) Wie aus „nüscht“ die tollsten Sachen gezaubert wurden, immer wieder abgewandelt, ohne Respekt vor dem Ursprungs- Rezept!

Heidi schrieb mir:

Hallo lieber Wolfgang,

das Rezept habe ich gerade digital erfasst, weil ich aus dem Schokokuchen eine helle Variante gebacken habe. Die Schokokuchen-Variante ist in den 70ern in Mecklenburg als „Teufelskuchen“ herumgegangen. Da es ein Tassenkuchen ist, denke ich, dass der Ursprung wirklich bei den Ammis zu suchen wäre, denn dort gibt es ihn als „Devils Cake“… vor ner Weile wurde bei „wir Bäcker“ händeringend nach dem Rezept gefragt.. Allerdings hättest Du dann ein Problem… die fehlenden Gramm-Angaben herauszufinden…
Ich denke mir, dass die aber mit Deinem ersten Rezept übereinstimmen sollten. Oder Du lässt es halt so – als Rezept von „Oma Erika“ – von mir ist ja schließlich auch nicht… *grins

Guck Dir das doch erst einmal an … (umgerechnet müsst das in Gramm dem ersten Rezept entsprechen, tippe ich mal – bis auf das Natron!)

Wusstest Du, dass man noch soviel mehr mit diesem Rezept anstellen kann??? Das geht mit den anderen Rezepten ganz sicher auch… 😉
Am Einfachsten: Kakao weglassen, dafür Saft und Schale einer Zitrone – der leckerste Zitronenkuchen überhaupt. Der Rest steht auch in der Rezeptbeschreibung.

Viele liebe Grüße
Heidi

Ich danke Dir herzlich liebe Heidi!

Teufelskuchen Rezept

Wenn noch jemand ein hübschen DDR Schokoladenkuchen Rezept hat: Immer her damit

Das ist mein Schokoladenkuchen. Er ist sehr beliebt. Rezept kann ich leider nicht verraten, er ist zu einfach nach zu backen! Von der Konkurrenz!

Solche gemischten Kuchenplatten können meine Kunden bestellen. Sind der Renner!

Viel Spaß beim Nachbacken!

Zucchinikuchen

Neulich habe ich mit Frau lunchforone über Zucchini getwittert. Ich beschrieb was ich alles mit Zucchini zusammen esse: Bratkartoffeln, Makkaroni, Spaghetti, Nudeln, Zucchini… Und sie schlug mir vor doch mal ein Zucchini Brot zu backen.

Ein Zucchinibrot habe ich noch nicht gemacht, aber es gab neulich zum Geburtstag von der Schwägerin einen Zucchinikuchen. Den ich sehr erstaunlich fand.

Also fragte ich die Schwester der Schwägerin, die Beste Bäckersfrau von Allen, ob sie nicht mal für meinen Blog einen Zucchinikuchen bäckt. Diese ließ sich nicht lange bitten.

Der Kuchen geht schnell und ist einfach. Aber vor allem ist er unwahrscheinlich saftig. Eigentlich hat er mich mehr an einen Weihnachtskuchen erinnert, aber da wachsen ja keine Zucchini mehr.

Zucchinikuchen 1 kleine Auflaufform

  • 150 ml Eier (3Stück)
  • 250g Zucker
  • Prise Salz
  • 150 ml Speiseöl
  • 250 g Mehl 405
  • 1Pckg Backpulver (15g)
  • 5g  Zimt  (1 Teelöffel)
  • 200g Haselnüsse gemahlen
  • 300 g Zucchini

Die Eier mit dem Zucker und einer Prise Salz schaumig rühren. Das Öl nach und nach zugeben. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Zimt vermischen. In die Eimasse ein rühren. Zum Schluss die geschälten Zucchini mit einer groben Raspel zerkleinern und in die Masse rühren. In eine kleine Auflaufform geben und bei 180°C im Umluftofen 45 min backen. Wichtig: Stäbchen Probe! Die Backzeit richtet sich nachdem wie hoch der Kuchen ist und wie Dick die Form.

Nach dem Auskühlen mit Puderzucker besieben.

Danke an die Beste Bäckersfrau von Allen für das Rezept und den leckeren Kuchen!

Immer lebe die Sonne Пусть всегда будет солнце

Es will einfach kein Sommer werden! Die Erntezeit ist da und die Bauern arbeiten rund um die Uhr. Bei uns im Schwarzer Hamster Becken ging es die letzten Tage rund und es sind schon einige Felder abgeerntet. Aber wenn ich so den Wetterbericht sehe, scheint es ja in anderen Gegenden zu schütten wie aus Eimern. Dagegen müssen wir was unternehmen! Wir müssen die Sonnen ermutigen! Sie feiern, sie locken! ZBsp ein Lied singen! oder ein Brot backen! ZBsp:

Sommersonne

2 Stück a 500g

  • Quellstück:
  • 60g Haferflocken
  • 100g Sonnenblumenkerne
  • 30g Kürbiskerne
  • 30g Sesam
  • 5g Röstmalz (optional)
  • 12g Salz
  • 200ml heißes Wasser
  • Stehzeit mind 5h. Kann man praktischerweise am Vortag machen.
  • Sauerteig:
  • 135g Roggenmehl 997
  • 10g Anstellgut
  • 100ml Wasser
  • Anfangstemperatur: 20°C, denn es ist Sommer! 😉
  • Stehzeit: 20h
  • Vorteig:
  • 120g Weizenmehl 550
  • 1g Salz
  • 1g Hefe
  • 80ml Wasser kalt
  • Teigtemperatur 20°C
  • 2h bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann in den Kühlschrank
  • Teig:
  • Quellstück, Vorteig und Sauerteig
  • 140g Roggenmehl 997
  • 115g Weizenmehl 550
  • 6g SONNENblumenöl (Rapsöl geht auch, aber Ihr wißt ja: es geht um die Sonne!)
  • 12g Hefe
  • 65ml Wasser

es muss ein schöner weicher Teig entstehen. Er darf nicht zu fest sein! Aber auch nicht so weich das man ihn nicht bearbeiten kann. Den Teig intensiv kneten. (4min langsam 6 min schnell) Dabei darauf achten dass die Teigtemperatur nicht über 24°C geht.

Den Teig 20 min abgedeckt ruhen lassen.

Zwei runde Laiber formen, mit dem Messer leicht einschneiden, so wie Sonnenstrahlen. Mit Wasser einstreichen und in SONNENblumenkerne drücken. In ein Gärkörbchen legen und ca. 1h garen lassen. Bei diesem Brot hatten wir immer Probleme mit der Gare. Bie 3/4 Gare schieben! Also nicht ganz vollgarig! Mit Dampf. Dampf nach 1min abziehen lassen. Backzeit 45 min.

Mooskuchen

Vor Jahren hatte ich ein schönes Kuchenrezept von meiner Schwiegermutter bekommen aber leider ist es mir abhanden gekommen. Vielleicht kennst du es das wäre Klasse. Das war der “ Mooskuchen“, es wäre schön wenn es jemand kennt. LG Mona

Also bei so schwierigen Fragen muss ich immer meine Frau zu Rate ziehen. Und tatsächlich: Sie hatte ein Rezept!

Mooskuchen ist so ein ganz typischer Thüringer Hausfrauenkuchen! Wo man sich als Bäckermeister immer fragt: Wer kommt nur auf solche Ideen? Sicher sind viele Kuchen aus reiner Experimentier- Freude, aus „Unglücksfällen“ oder wegen Resteverwertung entstanden.

Mooskuchen für 1 Hausfrauenbackblech

  • Boden:

  • 250g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver (15g)
  • 250g Zucker
  • 250g Margarine (Butter)
  • 6 Eigelb
  • 250ml saure Sahne (typisch!!)
  • 35g Kakao

Margarine und Zucker mischen. Eigelb und saure Sahne nach und nach dazu geben. Das Mehl und den Kakao mit dem Backpulver mischen und unterrühren. Auf ein gefettetes und leicht bemehltes Blech streichen.

Bei 180°C 20 min backen. Auskühlen lassen.

  • Belag:

  • 6 Eiweiß
  • 35g Puderzucker
  • 125g Hartfett (Kokosfett)
  • Kaffeepulver

Das Eiweiß mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Das Hartfett zerlassen und abkühlen lassen. In den fast steifen Schnee langsam einlaufen lassen und weiter schlagen bis es steif ist. Auf den Boden aufstreichen.

Danach mit einem feinen Sieb mit Kaffeepulver ab sieben. Das Kaffeepulver wird nach einiger Zeit grün. Deshalb heißt der Kuchen Mooskuchen.

Danke Frau Süpke!

Besuch aus dem Internet

hatten wir diese Nacht in der Backstube.

Lutz Geißler von Plötzblog hat auf seiner Brot Walz Station in Frohndorf (dem Nachbarort von Orlishausen) gemacht.

Von 22-4Uhr war er in der „Brotschicht“ und hat fleißig mit geholfen. Der Meister Süpke muss den Tag leider im Büro verbringen, deshalb trafen wir uns um 7 auf eine Tasse Kaffee und einen Plausch.

Wir tauschten uns über die Brotwalz aus, über Brote und Croissants und natürlich war ich sehr neugierig auf den „realen“ Lutz Geißler, wo er herkommt und was er so macht.

Ich wünsche Lutz noch viel Spaß auf seiner Walz und immer ein frisches Brot im Rucksack und ich denke über seine Einladung ins Bergwerk nach.

Sicher wird er auf seinem Blog von den Erlebnissen dieser Nacht berichten!

Es hat mich sehr gefreut!